Die Vorsorgeuntersuchung auf einen Blick

Die Ziele der Vorsorgeuntersuchung

Die Vorsorgeuntersuchung verfolgt zwei Ziele:

Stacks Image 234

Erstens soll verhindert werden, dass Krankheiten entstehen, indem ein Gesundheitsrisiko rechtzeitig erkannt und reduziert wird. Zweitens sollen Krankheiten in einem möglichst frühen, noch gut therapierbaren Stadium entdeckt werden, um bessere Heilungschancen zu erreichen.

Ein Schwerpunkt der Vorsorgeuntersuchung liegt auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. Diese Krankheiten zählen bundesweit zu den häufigsten Todesursachen. Erhebungen der Statistik Austria zufolge erleiden in Österreich jährlich rund 12.000 Menschen einen Herzinfarkt. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen stirbt an den Folgen. Die Krebserkrankungen nehmen mit ca. 25 Prozent den zweiten Platz in der Reihenfolge der Todesursachen ein. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist auch, die Häufigkeit von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und die Todesfälle zu senken.



Wer hat Anspruch auf die Vorsorgeuntersuchung?
Die Vorsorgeuntersuchung kann von allen Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr mit Wohnsitz in Österreich einmal jährlich kostenlos in Anspruch genommen werden.
 
Auch nicht krankenversicherte Personen können die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen, wenn sie sich bei der für ihren Wohnsitz zuständigen Gebietskrankenkasse einen Ersatzkrankenschein für die Untersuchung ausstellen lassen.



Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die Vorsorgeuntersuchung kann auf Kosten der Sozialversicherung einmal jährlich in Anspruch genommen werden. Auch nicht versicherte Personen haben einen Anspruch darauf. Für sie übernimmt die örtlich zuständige Gebietskrankenkasse die Kosten.


Die Erfolgsgeschichte der Vorsorgeuntersuchung
Laut dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger trägt die Vorsorgeuntersuchung einen wesentlichen Anteil an der in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Lebenserwartung: Als die Vorsorgeuntersuchung 1974 in Österreich eingeführt wurde, lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen bei ungefähr 75 Jahren und jene der Männer bei 67 Jahren. Heute leben Frauen durchschnittlich um sieben und Männer um acht Jahre länger.

Auch bei einzelnen Erkrankungen zeigt sich die Wirksamkeit der Vorsorgeuntersuchung. Seit der Einführung einer einfachen Abstrichuntersuchung (PAP-Abstrich) konnte die Sterblichkeitsrate bei Gebärmutterhalskrebs in den letzten zwei Jahrzehnten um 50 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus hat die frühzeitige Behandlung von Bluthochdruck dazu beigetragen, dass die Todesfälle durch Schlaganfall seit 1980 um 45 Prozent zurückgegangen sind.



Das Untersuchungsprogramm
Die Schwerpunkte des Untersuchungsprogramms der Vorsorgeuntersuchung liegen auf der Früherkennung und Prävention bestimmter Krankheiten. Das Untersuchungsprogramm umfasst:

  • Früherkennung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen,
  • Früherkennung von Risikofaktoren für Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus),
  • Früherkennung häufiger Krebserkrankungen (Gebärmutterhalskrebs, Brustkrebs, Darmkrebs),
  • Prävention von Suchterkrankungen,
  • Prävention von Parodontalerkrankungen und
  • Prävention von Erkrankungen des höheren Alters.


Früherkennung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen


Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich Todesursache Nummer eins. Laut Statistik Austria sterben pro Jahr ungefähr 32.000 Menschen (43 Prozent der Sterbefälle) an den Folgen dieser Erkrankungen. Die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – insbesondere für Herzinfarkt – sind erhöhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte, Übergewicht und Rauchen.

Zur Früherkennung einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein individuelles Risikoprofil erstellt. Dabei werden die Lebensgewohnheiten (zum Beispiel Rauchen oder Alkoholkonsum) mit körperlichen und internistischen Werten – wie Gewicht oder Blutdruck – in Beziehung gesetzt. Daraus ermittelt die Ärztin oder der Arzt, wie hoch das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung ist.


Früherkennung von Risikofaktoren für Stoffwechselerkrankungen

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) zählt zu den häufigsten Stoffwechselkrankheiten und hat sich in Österreich mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt. Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft sind bereits zwischen sieben und acht Prozent der österreichischen Bevölkerung von Diabetes betroffen, wobei ein Großteil der Betroffenen an Typ-2-Diabetes leidet. Lange Zeit unbehandelt kann Diabetes zu schweren Folgeschäden führen. Dazu zählen beispielsweise Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose oder diabetisches Fußsyndrom. Umso wichtiger ist Diabetes - Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen.

Aus diesem Grund ist das Screening nach Diabetes mellitus ein wesentlicher Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung. Um das Diabetes-Risiko zu beurteilen, prüft die Ärztin/der Arzt die Krankengeschichte und fragt nach Diabetes-Fällen in der Familie. Mithilfe der Blutzuckermessung können Krankheiten, die mit einem zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel einhergehen, diagnostiziert werden, so zum Beispiel 
Diabetes mellitus.


Früherkennung häufiger Krebserkrankungen


Krebserkrankungen sind mit ca. 19.000 Sterbefällen pro Jahr die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Die Früherkennung einer Krebserkrankung macht den Einsatz von Therapieverfahren möglich, die weniger belastend sind als Therapien von fortgeschrittenen Krebserkrankungen.


Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
 

Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird Frauen ab dem 18. Lebensjahr bei der Vorsorgeuntersuchung der sogenannte PAP-Abstrich (Krebsabstrich) empfohlen.


Früherkennung von Brustkrebs


„früh erkennen“ bietet seit Jänner 2014 einen qualitätsgesicherten, transparenten und strukturierten Ablauf und löst alle bisherigen Mammographie-Angebote der Brustkrebs-Früherkennung ab. Alle Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren, die in Österreich wohnhaft sowie bei einem teilnehmenden Sozialversicherungsträger versichert sind, können alle 24 Monate eine Mammographie-Untersuchung zu Früherkennungszwecken nur mit ihrer e-card in Anspruch nehmen.
Ab der Inanspruchnahme wird die e-card für die Mammographie für 24 Monate gesperrt. Alle Frauen werden weiterhin regelmäßig alle zwei Jahre mit einem persönlichen Brief zur Mammographie-Untersuchung eingeladen bzw. an die Untersuchung erinnert. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren sowie ab 70 Jahren können sich über die kostenlose Telefon-Serviceline oder über
www.frueh-erkennen.at zum Programm anmelden und erhalten in weiterer Folge ebenfalls automatisch alle 24 Monate ein Einladungsschreiben. Die Untersuchung kann dann mit der Einladung und der e-card in Anspruch genommen werden. Eine ärztliche Zuweisung zur Früherkennungsmammographie ist nicht mehr notwendig.

Das Programm richtet sich an gesunde, symptomlose Frauen. Wie bisher besteht auch weiterhin die Möglichkeit, bei Vorliegen von Beschwerden oder eines Krankheitsverdachts – altersunabhängig – eine diagnostische Mammographie durchzuführen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
  • www.frueh-erkennen.at und
  • der kostenlosen Telefon-Serviceline 0800 500 181 (Mo – Fr 08:00 – 18:00 Uhr).


Prävention von Darmkrebs
Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr können die erweiterte Darmkrebs-Früherkennung in Anspruch nehmen. Sie umfasst – zusätzlich zum jährlichen Hämoccult-Test (Untersuchung des Stuhls auf Blut) – alle zehn Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie).


Prävention von Suchterkrankungen

Das Untersuchungsprogramm legt einen eigenen Schwerpunkt auf die Prävention von Suchterkrankungen. Dabei wird der Konsum von Tabak, Alkohol und Medikamenten erhoben sowie Unterstützung und Hilfe bei der Entwöhnung angeboten.


Prävention von Parodontalerkrankungen

Parodontitis (bakterielle Zahnbetterkrankung) gilt ab dem 30. Lebensjahr als größter Risikofaktor für Zahnausfall. 70 Prozent der Zahnverluste werden durch eine chronische Parodontitis verursacht. Die Erkrankung verläuft oft schmerzfrei und bleibt daher häufig unbemerkt. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, das Risiko für Parodontitis zu erkennen und durch geeignete Vorbeugung den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen.


Prävention von Alterserkrankungen


Bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, wird bei der Vorsorgeuntersuchung ein vermehrtes Augenmerk auf die Hör- und Sehleistung gelegt. Fast ein Drittel der über 65-Jährigen leidet an einer Hörstörung oder Sehbeeinträchtigung. Nachlassendes Hörvermögen wird von vielen Menschen nicht rechtzeitig erkannt. Mit einer entsprechenden Behandlung kann die Lebensqualität erheblich gesteigert werden.
Mehr zum Thema "Vorsorgeuntersuchung" finden Sie in der
Informationsbroschüre des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherung.



Wohin kann ich mich wenden?

Die Vorsorgeuntersuchung kann ausschließlich bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten mit einem eigenen Kassenvertrag für die Vorsorgeuntersuchung oder bei Vertragseinrichtungen beziehungsweise Gesundheitszentren der Krankenkassen in Anspruch genommen werden.

Die Basisuntersuchungen werden angeboten von:
  • niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin,
  • Fachärztinnen und Fachärzten für Innere Medizin,
  • Fachärztinnen und Fachärzten für Lungenheilkunde.


Die Mammografie als Zusatzuntersuchung wird angeboten von:
  • Fachärztinnen oder Fachärzten für Radiologie.
Im Rahmen des neuen Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms, das 2014 startet, bekommen Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren alle zwei Jahre per Post einen persönlichen Einladungsbrief zur Mammographie-Untersuchung. Frauen im Alter zwischen 40 und 44 Jahren sowie zwischen 70 und 74 Jahren können auf Wunsch bei der kostenlosen Telefon-Serviceline eine Einladung anfordern. Eine ärztliche Zuweisung zur Mammographie ist neben dieser Einladung nicht mehr notwendig.

Bei Beschwerden oder Krankheitsverdacht besteht weiterhin die Möglichkeit eine diagnostische Mammographie. Die ärztliche Zuweisung erfolgt hier altersunabhängig außerhalb des Österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms über eine Indikationenliste, die gemeinsam von Sozialversicherung und Österreichischer Ärztekammer erstellt wurde.


Die Darmspiegelung als Zusatzuntersuchung

Die Darmspiegelung kann bei Fachärztinnen und Fachärzten für Innere Medizin oder Chirurgie sowie im Krankenhaus auf den Abteilungen für Innere Medizin/Gastroenterologie oder Chirurgie durchgeführt werden. Eine Überweisung ist erforderlich.

Zur Qualitätssicherung in der Vorsorge-Koloskopie hat der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie das Projekt „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ ins Leben gerufen. Auf der Homepage der
ÖGGH ist eine Liste aller Ärztinnen und Ärzte, die über dieses Zertifikat verfügen zu finden.



Nützen Sie das Angebot der jährlichen Vorsorgeuntersuchung!
Terminvereinbarung in der Ordination
Dr. Zöchmann unter 07475 59003